Aktuelles

„Richthofencollectie“ von Karl Theresius Freiherr von Richthofen in die Liste des UNESCO Memory of the World aufgenommen

Die Richthofen’sche Familie freut sich, dass die Sammlung Altfriesischer Texte aus der Zeit von 1350 bis 1600, die unter dem Begriff „Richthofencollectie“ Teil des „Kultur-Tresors“ der niederländischen Provinz Friesland in Leeuwarden ist, kürzlich in die Liste des UNESCO Memory of the World aufgenommen wurde. Die Aufnahme dieser Sammlung als Weltkulturerbe ist ohne Zweifel eine posthume Würdigung für Dr. Karl Theresius Freiherr von Richthofen (1811 – 1888), der diese Sammlung – im Wesentlichen bestehend aus bis zur damaligen Zeit unbekannten friesischen Rechtsquellen – in Leeuwarden auffand und später erwarb, um sie zu erforschen und als Dokumente von nationaler Bedeutung für Friesland zu sichern. Die Sammlung besteht aus 10 Handschriften, die sich mit dem mittelalterlichen Friesischen Recht befassen, welches in der Region Friesland, Nordholland, aber auch an den Küsten des heutigen Ostfrieslands in Niedersachsen galt.

Der Stellenwert dieser Würdigung wird deutlich, betrachtet man, dass man in der Liste des UNESCO Memory of the World unter anderem das Nibelungenlied (2009), die Himmelsscheibe von Nebra (2013), oder die Gutenberg-Bibel (2001) findet.

The Polish Relatives of The Red Baron

In den USA erschien soeben die bewegende Geschichte des polnischen Zweiges der Familie v. Richthofen. Wilhelm Freiherr v. Richthofen aus dem Royn-Schützendorfer Haus, Besitzer verschiedener Güter, heiratete 1826 Pauline Imber v. Obiezerska. Ihr Sohn Heinrich verband sich durch Heirat mit der bedeutenden Familie der Grafen v. Wiełoglowski, ihre Tochter Elisa mit den Grafen v. Szydłowski. Die Autorin Iwona Tarko spürt der Geschichte ihrer Vorfahren nach und gestaltet eine eindrucksvolle Familiensaga, eingebunden in das Schicksal Polens, seine Teilung und sein Aufbegehrens gegen Fremdherrschaft und Unterdrückung. Die polnische Ausgabe befindet sich in Vorbereitung.

Gegen die Verunglimpfung der Erinnerungskultur und für einen konstruktiven Umgang mit der Vergangenheit

Die Familie von Richthofen sieht mit großer Sorge, dass sich in der öffentlichen Diskussion und in den sozialen Medien rechtspopulistische und nationalistische Stimmen erheben, die die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht verunglimpfen und zugleich fremden-feindliche und rassistische Parolen verbreiten.

Wer die Zukunft gestalten will, muss sich auch mit den dunklen Seiten der Vergangenheit auseinandersetzen. Wer die Lehren aus der deutschen Vergangenheit ziehen will, muss sich für Demokratie, Rechtsstaat, Weltoffenheit und Toleranz einsetzen.

Die Familie von Richthofen hat sich intensiv mit der Vergangenheit der eigenen Familienmitglieder in der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Wir haben herausgefunden, dass es in unserer Familie neben den Mitgliedern, die kritische Distanz gehalten haben, auch manche gab, die das NS-System aktiv unterstützten und deren Verhalten aus heutiger Sicht problematisch erscheint.

Es ging uns nicht um Schuld und Verurteilung sondern um Aussöhnung mit den Belastungen der Vergangenheit. Unsere Erinnerung hatte vor allem das Ziel, aus der Vergangenheit zu lernen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Deshalb unterstützen wir als Familie Gedenkstätten und Initiativen im In- und Ausland, die sich für Frieden, Versöhnung und Völkerverständigung einsetzen.

AGAINST THE DENIGRATION OF THE CULTURE OF REMEMBRANCE, AND FOR A CONSTRUCTIVE DEALING WITH THE PAST

The von Richthofen family has been observing with growing concern that right-wing populist and nationalist voices are on the rise in the public discussion and the social media which denigrate the remembrance of Nazi injustice and at the same time dissimulate xenophobic and racist propaganda.

Whosoever desires to shape the future must also confront the dark sides of the past. Whoever wishes to draw lessons from the German past must comit themselves to Democracy, the Rule of Law, Universalism and Tolerance.

The von Richthofen family has tried intensively to come to terms with the past of its own family members. We discovered that in our family there were, besides those that kept a critical distance, also some who actively supported the Nazi system, and whose conduct, in today’s light, seems problematic.

In doing this, we were not concerned with guilt and condemnation, but rather with reconciliation with the burdens of the past. Our remembrance had, above all, the aim to learn from the past, and to take on responsibility for the future. That is why, as a family, we support memorial sites and initiatives in Germany and elsewhere that promote and comit to peace, reconciliation and understanding among peoples.